Wurst – ein deutsches Kulturgut.

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Wenn es um die Wurst geht, ist Deutschland der Spitzenreiter in Sachen Vielfalt.

Bier, Brot, Sauerkraut und Wurst – für dieses kulinarische Quartett ist Deutschland in der ganzen Welt bekannt. Die Wurstvielfalt ist legendär: Etwa 1500 verschiedene Wurstsorten gibt es in Deutschland – so viele, wie in keinem anderen Land. Wer sich durch alle durchprobieren wollte, könnte vier Jahre lang jeden Tag eine andere Wurst essen. Die unzähligen regionalen Variationen und eigene Rezepturen von Fleischermeistern noch nicht mit eingerechnet.

Das Wurstessen gehört in Deutschland zur Kultur – sei es auf Brot oder auf die Hand. Jeder Deutsche verspeist im Schnitt ca. 30 Kilogramm Wurst und Schinken pro Jahr.

Was macht eine gute Wurst aus? Eine sorgfältig herstellte Masse aus zerkleinertem Muskelfleisch, Speck, Salz und Gewürzen – bei einigen Sorten kommen auch Blut und Innereien hinein – wird in natürliche oder auch künstliche Wurstdärme gefüllt. Je nach Sorte werden die Würste nun geräuchert, gekocht, getrocknet oder auf eine andere Art zum Reifen gebracht.

Das klingt simpel, ist aber eine echte Kunst. Denn je nachdem, wie fein oder grob die Wurstmasse ist, welche Gewürze oder weitere Zutaten hineinkommen und wie die Wurst weiterverarbeitet wird, entstehen so unzählige, köstliche Geschmackserlebnisse.

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Leider wird heute nur noch ein kleiner Teil der Wursterzeugnisse handwerklich hergestellt. Viele Kunden kaufen abgepackte, industriell hergestellte Ware. Diese Massenprodukte gefährden nicht nur die Vielfalt, sie haben oft auch nur noch wenig mit „echter“ Wurst gemeinsam. Fleisch von industriell gemästeten Schweinen, Reifungsbeschleuniger, Stabilisatoren und Geschmacksverstärker: All das hat in einer traditionell hergestellten Wurst nichts zu suchen.

Viele Fleischereibetriebe legen großen Wert auf die handwerkliche Herstellung und hervorragende Qualität. Sie bewahren alte Rezepte und entwickeln diese weiter. Solche Würste gelten unter Kennern als Delikatesse

Fast jeder Fleischereibetrieb bietet eigene Wurstkreationen an – und die Mitarbeiter freuen sich immer über Nachfragen: Was ist drin? Was macht diese Wurst besonders? Was können Sie mir empfehlen? Interessierte Kunden sind für viele Betriebe ein Ansporn, auch weiterhin auf Qualität und Vielfalt zu setzen.

Das Wurstmachen ist eine uralte Handwerkskunst. Da Deutschland früher in hunderte Kleinstreiche und Fürstentümer unterteilt war, konnten sich viele verschiedene Herstellungsarten und Geschmacksrichtungen entwickeln. So entstanden auch einige skurile Wurstsorten mit eigenartigen Bezeichnungen, wie zum Beispiel Wollwurst, Nackerte, Geschwollene, Oberpfälzer Bauernseufzer, Pinkel, Saure Rolle, Pottsuse, Beutelwurst und viele mehr. Das Fleischerhandwerk ist der Hüter dieser Wursttraditionen.

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