Zu Gast … in Ostholstein

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Rapsfelder, die bis ans Meer reichen, eine hügelige Landschaft voller Herrenhäuser und kleiner Bauerndörfer und mittendrin die Holsteinische Schweiz mit der Rosenstadt Eutin. Wir sind zu Besuch in Ostholstein …

Woran erkennt man, dass man im Norden ist? Am allgegenwärtigen Wind, der gefühlt immer von vorne kommt? An der übermütigen Möwe, die einem plötzlich das Fischbrötchen mopst? Oder am strahlend blauen Frühlingshimmel über gelben Rapsfeldern? Eigentlich an allen drei Merkmalen und an noch vielen mehr. Der Norden punktet nicht immer mit dem besten Wetter. Dafür kann man auch im Winter bei Schietwetter ans Meer, um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Wer es mondäner mag, badet im Sommer in einem der Badeorte an der Lübecker Bucht und hat die Wahl zwischen dem schicken Timmendorfer Strand oder familiäreren Gefilden wie Scharbeutz, Grömitz und Haffkrug. Oder Sie fahren über die Fehmarnsundbrücke (s. Foto) auf die Sonneninsel Fehmarn mit ihren einladenden Stränden. Auch für die wunderbaren Wanderrouten durch die hügelige Landschaft mit grünen Feldern und vielen Seen ist der Norden berühmt.  

Die Region Ostholstein liegt im südöstlichen Landesteil des „Echten Nordens“. So betiteln die Nordlichter ihr Bundesland. Den Namen „Holstein“ verdankt die Region einem Sachsenstamm, der hier mal ansässig war, den Holsten. Daraus wurde dann im Laufe der Zeit Holstein. Das Kreisgebiet grenzt im Norden an die Kieler Bucht, im Westen an die Kreise Plön und Segeberg, im Süden an die Hansestadt Lübeck und den Kreis Stormarn und im Osten an die Lübecker Bucht an der Ostsee. Eine der wichtigsten Urlaubsregionen Norddeutschlands ist die bis an die Ostseeküste reichende Holsteinische Schweiz.

Hier finden Sie malerische Ortschaften wie den heilklimatischen Kurort Malente mit dem Holzbergturm, Bosau und den kleinsten Bischofsdom der Welt, die St. Petri Kirche, aber auch die Residenzstädte Eutin und Plön. Das barocke Eutiner Schloss überzeugt mit einem schönen englischen Landschaftsgarten, während das prachtvolle Plöner Schloss mit einem perfekten Blick auf den Plöner See zahlreiche Besucher anlockt.

Traditionell lebte man hier von Landwirtschaft und Fischfang. Gemüse wie Grünkohl, Bohnen oder Kartoffeln kamen hier ebenso oft auf den Tisch wie Fleisch der Holsteiner Kühe oder Fisch, frisch gefangen aus den Flüssen und Seen, der später geräuchert wurde. Das spiegelt sich auch heute noch in der Küche wider, die mit keiner anderen zu vergleichen ist. Denn in Holstein liebt man süß-salzige Kombinationen. Zum Beispiel im Winter die süßen Kartoffeln zum Grünkohl, über den gerne noch extra Zucker gestreut wird. Im Herbst freut man sich im Norden auf einen Eintopf aus Birnen, Bohnen und Speck, Steckrübeneintopf oder auf Schnüüsch, ein besonderer Eintopf, bei dem das Gemüse in Milch gekocht wird.

Und auf praktisch jeder Speisekarte findet man Bratkartoffeln – entweder mit Holsteiner Sauerfleisch oder eingelegtem Hering – oder Schwarzbrot mit Holsteiner Katenschinken. Doch auch Gerichte wie Langer Hans werden gerne gegessen. Das ist ein Pudding mit warmen Kirschen und gekochtem Speck. Genauso beliebt sind Meelbüdel, also Mehlklöße. Diese werden z. B. mit deftigem Essen wie Schweinebacke und Kochwurst serviert oder mit Süßem wie Kirschsoße oder Fruchtkompott. Und das beliebte Labskaus (Kartoffelgericht mit Corned Beef und Roter Bete) ist weit über die Elbe hinaus bekannt.

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