Zu Gast … auf Island

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Island – das bedeutet: wilde Natur, brodelnde Vulkane, wunderbare Menschen. Einzig und allein das Essen ist etwas gewöhnungsbedürftig …

Auch, wenn es Ihnen verrückt erscheint, dass wir Ihnen ausgerechnet jetzt Island schmackhaft machen wollen: Die wilde Insel, die kurz vor dem Polarkreis im Atlantik liegt, ist gerade im Winter ein großartiges Ziel. Denn jetzt kann man nicht nur das faszinierende Spektakel der Polarlichter sehen, die in dieser Jahreszeit nachts über den weiten Himmel tanzen.

Man hat auch Zeit, die Insel in Ruhe zu erkunden, ohne die vielen Sommertouristen, die sich an den Naturspots für das ganz besondere Foto drängeln. Im Winter ist das Leben auf der Insel deutlich ruhiger. Jetzt hat man Muße, die Schönheit der wilden Insel mit allen Sinnen zu genießen und die wunderbaren Isländer näher kennenzulernen. Interessanterweise werden die Nachnamen der Kinder traditionell aus dem Vornamen des Vaters, bei den Mädchen mit der Endung -dottir und bei den Jungen mit -son gebildet, sodass in Island Geschwister nicht unbedingt den gleichen Nachnamen tragen. So kompliziert wie die Namen der Isländer sind auch die Ortsnamen. Reykjavik ist da noch einfach. Sie erinnern sich aber bestimmt noch an den Eyjafjallajökull, den Vulkan, der im Sommer 2010 für viele Tage den Flugverkehr in Europa lahmlegte und uns bei der Aussprache Knoten in die Zunge zauberte.

Island mit seiner rauen Natur ist voller Kontraste. Hier liegt nicht nur der größte Gletscher Europas, Island ist auch die größte Vulkaninsel der Welt und die jüngste europäische Insel. Durch den Golfstrom ist das Klima jedoch relativ gemäßigt. Die Winter sind mild, die Sommer trotzdem nicht wirklich warm. Dabei wird es im Süden wärmer als im Norden, wo der Grönlandstrom kältere Temperaturen mit sich bringt. 75.000 Islandponys, 500.000 Schafe, 6 Millionen Papageientaucher … die Menschen sind in Island weit in der Unterzahl. Von den nur 340.000 Isländern leben gut zwei Drittel in Islands Hauptstadt Reykjavik. Der Rest verteilt sich auf die kleineren Orte, die sich meist entlang der Küste befinden und fast alle an der Ringstraße liegen, die einmal rund um die Insel führt.

Von hier aus kommt man zum Beispiel in den Westen an die Halbinsel Snæfellsnes mit ihren schwarzen Stränden, dem Wasserfall Kirkjufellsfoss, dem Gletscher Snæfellsjökull und dem Berg Kirkjufell, in der Mitte am Hochland vorbei oder im Süden an den berühmtesten der schwarzen Sandstrände namens Reynisfjara. Die langen, dunklen Winter lassen nur eine karge Vegetation gedeihen. Das kühle Klima erlaubt auch nur eine eher spärliche Landwirtschaft. Nur 2,3 Prozent des Landes werden für den Anbau von Lebensmitteln genutzt.

Traditionell aß man daher früher alles, was essbar war, wie Svið (abgesengter Schafskopf) oder Hákarl (fermentierter Hai). Aber auch Fleisch von Schafen und Rindern, Seevögel, Wal- und Robbenfleisch sowie Rüben, Kohl, Rhabarber, Ampfer und Beeren kamen auf den Tisch. Heute nutzt man Geothermie und betreibt damit Gewächshäuser, um Gemüse direkt anzubauen. Auf dem Speiseplan darf auch Meeresgetier aus den fischreichen Gewässern vor der Haustür nicht fehlen, das man trocknet und zu Stockfisch verarbeitet. Traditionell isst man aber auch immer noch gerne Lamm, entweder als Eintopf oder geräuchert als Hangikjöt. Geliebt wird in Island außerdem Skyr, der auch bei uns mittlerweile zu einem bekannten Milchprodukt geworden ist. Und natürlich Kaffee – den trinkt man sogar noch spätabends zum Essen. Na, dann mal „Njóttu máltíðarinnar“ (guten Appetit)!

Typisch isländisch …

Isländische LammsuppeOder auf isländisch: (Íslensk Kjötsúpa). Die deftige Suppe ist ein Klassiker der isländischen Winterküche.
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